Was nicht zur Ausstattung gehört

Es gibt viele Teilsysteme bei Bürogebäuden, die auf den ersten Blick logisch und sinnvoll erscheinen. Jedes Teilsystem übernimmt bei einem Bürogebäude aber mehrere Funktionen, daher ist es falsch, nur eine Eigenschaft zu betrachten.

BOB wird daher als integriertes Gesamtsystem entwickelt. Wir schauen uns jedes Bauteil, jede Technik und jedes Material an und untersuchen die jeweiligen Wechselwirkungen und gegenseitigen Abhängigkeiten. Wir wägen Eigenschaften ab und entscheiden uns für die Lösung, die für das komplexe Gesamtsystem BOB am Sinnvollsten ist.

BOB funktioniert hier wie ein PKW: Wenn hier eine neue Technik oder ein neues Bauteil einführt werden soll, muss zunächst die Sinnhaftigkeit für das Gesamtsystem ermittelt werden.

Wir zeigen Ihnen hier einige Techniken und Lösungen, die bei der Prüfung durch BOB-Experten als schlicht untauglich befunden worden sind. Da sind mit Sicherheit Themen dabei, die Ihnen auch schon als besonders innovativ begegnet sind ...

Einzelraumregelung und Klimaanlage

Jeder Mensch im Büro sollte bei der Einzelraumregelung sein eigenes Klima in seinem Büro einstellen können. Das klingt logisch, allerdings schon bei einem Doppelbüro müssen wieder Kompromisse für zwei Menschen geschlossen werden. Es ist daher schon hier fragwürdig, ob die Einzelraumregelung wirklich für beide Nutzer zum besseren Raumklima führt.

Damit auch wirklich das Klima raumweise, individuell geregelt werden kann, müssen Heizwärme und Kühlung gleichzeitig im Betrieb sein. Gerade in den Übergangszeiten Frühjahr und Herbst, die sich klimatisch durch den Klimawandel immer weiter ausdehnen, will der eine Mitarbeiter kühlen und die andere heizen. Um das zu realisieren, muss jeder Raum gleichzeitig mit Wärme und Kälte zu versorgen sein. Vier Rohrleitungen sind dazu notwendig, weshalb der Fachmann vom Vierleitersystem spricht. Da es innerhalb eines Bürogebäudes keine Innendämmung gibt, tobt jetzt der Energievernichtunsgkrieg zwischen nebeneinander liegenden Büros. Das gekühlte Büro gibt über die Innenwand die Kälte an das Nachbarbüro ab, so dass die frierende Kollegin dort noch stärker heizen muss. Solche Bürogebäude haben einen um 200 – 300 % höheren Energiebedarf im Vergleich zu einem BOB.

So richtig katastrophal wird es, wenn ein Vierleitersystem eingespart wird und wenn die dezentrale Klimaanlage das Kühlen übernehmen soll. Klimaanlagen bieten aufgrund der Luftkälte kein gutes Raumklima, sondern eher die Ursache für Erkältungskrankheiten und Unwohlsein im Büro. Diese Systeme sind für ein gutes Raumklima also gänzlich ungeeignet.

Wir haben mit Fachleuten zusammen das Thema Raumklimakomfort sehr genau untersucht. Wir haben uns mit der Empfindung von Damen und Herren, Jung und Alt beschäftigt und können heute per Gebäudesimulation sehr präzise voraussagen, wie der Großteil der Menschen das Raumklima empfindet. Schon eine europäische Norm (die DIN EN 7730) beschreibt die empirisch ermittelte Tatsache, dass auch bei einer Einzelraumregelung nur ein Teil der Nutzer zufrieden ist. Das hängt mit unserem sehr unterschiedlichen Empfinden, aber insbesondere mit unserer Stimmung und dem Betriebsklima, das nachweislich auf die Empfindung des Raumklimas einwirkt, zusammen.

Wir haben uns daher dazu entschieden, zu Gunsten kleiner Investitionskosten, kleiner Kaltmieten sowie sehr kleiner Energiekosten und einer perfekten Behaglichkeit ein eigenes System zu entwickeln.

Doppelboden und abgehängte Decke

Doppelboden und abgehängte Decken ermöglichen eine flexible Elektroinstallation. Gleichzeitig wirken aber Doppelboden und abgehängte Decke wie eine Wärmedämmung, so dass die thermische Speichermasse des Baukörpers nicht mehr wirksam ist. So wie ein Altbau mit viel Speichermasse angenehm kühl bleit, ohne dafür Technik einzusetzen, sollte auch ein Neubau konzipiert werden. Doppelboden und abgehängt Decke erhöhen aber den Kühlbedarf erheblich und führen generell zu einem schlechten Raumklima. Man spricht bei Gebäuden, die keine Speichermasse mehr haben, von einem "Barackenklima", da sich diese Gebäude tatsächlich thermisch so verhalten wie provisorisch aufgestellte Baracken. Zwar können diese Gebäude mit viel Energieaufwand gekühlt werden, es sind aber große Leistungen (aufwendige Anlagentechnik) für die Technik notwendig. Und große thermische Leistungen können nur in den Raum mit kleiner Temperatur oder großer Luftmenge eingebracht werden, was beides unbehaglich ist.

Da bekannt ist, dass ein gutes Raumklima einen maßgeblichen Einfluss auf die Produktivität von Menschen hat, sind der Doppelboden und die abgehängte Decke wirtschaftlich nicht vertretbar. Ein Doppelboden sollte daher nur dann eingesetzt werden, wenn der Verkabelungsbedarf sehr groß ist, was bei Laborgebäuden oder Produktionsgebäuden der Fall ist. In dem klassischen Bürogebäude können die Kabel durch Bodenkanäle und auch durch Kanalstiche geführt werden, so dass nur ein Teil der thermischen Speichermasse verloren geht.

Bei BOB wird nur die Decke in der Mittelzone des Kombibüros abgehängt, da hier kein Kühlbedarf existiert.

Vollverglastes Bürogebäude

Die besten 3-fach Verglasungen, die aktuell zu erwerben sind, haben die Dämmwirkung einer ungedämmten Altbauwand. Das ist kein Schreibfehler. Energetisch entspricht daher ein vollverglastes Bürogebäude einem Altbau. Es ist sogar noch schlechter, da der Kühlbedarf deutlich höher ist. Der sehr hohe und sehr dynamische Kühlbedarf ist auch schuld daran, dass die Anlagentechnik sehr groß dimensioniert und teuer werden muss.

Die Kosten einer hochwertigen 3-fach Verglasung zzgl. einer außenliegenden Verschattung sind ebenso deutlich teurer als zum Beispiel eine geschlossene Fassade aus Naturstein. Und schließlich hat Glas hohe Reinigungskosten. Bei hohen Bürogebäuden müssen daher Hubwagen, Bühnen oder schwindelfreie Kletterer eingesetzt werden, um die Glasflächen zu reinigen. Auch für die Nutzer hat ein vollverglastes Bürogebäude viele Nachteile. Kein Ordner und kein Regal können an der Fassade abgestellt werden, ohne von außen gesehen zu werden.

Glasgebäude haben also sehr viele Nachteile. Der einzige Grund, der für das vollverglaste Bürogebäude spricht, ist die Designqualität. Tatsächlich sehen solche Bürogebäude sehr elegant aus, die Spiegeleffekte und die Transparenz erlauben viele verschiedene Ansichten und Blickbeziehungen.

Bei BOB empfehlen wir die Kombination aus geschlossenem Fassadenelement für das klassische Büro und setzen die elegante vollverglaste Fassade in Eingangsbereichen, in Treppenhäusern oder in einem Konferenzbereich ein.

Wärmedämmverbundsystem

Das Wärmedämmverbundsystem hat geringe Investitionskosten und ist daher beliebt. Das Wärmedämmverbundsystem besteht aus miteinander verklebten Schichten und muss beim Abriss des Gebäudes im Ganzen als Sondermüll auf speziellen Deponien entsorgt werden. Das wir dies ablehnen, sollte Sie nicht überraschen.

Wie auch bei der klassischen Putzfassade muss das Wärmedämmverbundsystem zudem regelmäßig gestrichen werden. Bei einem Bürogebäude mit mehreren Geschossen muss dazu ein Gerüst aufgestellt werden. Alleine diese Mehrkosten im Betrieb rechtfertigen höhere Anschaffungskosten für andere Fassadenmaterialien.

Nullenergie und Plusenergie

Es gibt Themen, die klingen so logisch, dass sich niemand traut, dagegen zu argumentieren. Ein Plusenergiegebäude ist doch ein tolles System, was soll dagegen sprechen? Wir erläutern es Ihnen:

Bei einem Plusenergiegebäude wird mehr Energie erzeugt, als das Bürogebäude benötigt. Ein Bürogebäude benötigt Energie für Heizung, Kühlung, Lüftung, Beleuchtung, warmes Wasser, EDV, Kühlschrank und Küche. Nun definieren viele findige Gebäudeentwickler ihre Plusenergiedefinition einfach selbst. Wenn zum Beispiel der Heizenergiebedarf durch die elektrische Energie einer Photovoltaikanlage gedeckt werden kann, dann nennen dies einige ein Plusenergiegebäude. Da der Heizenergiebedarf nur 10 % des gesamten Energiebedarfs incl. des Allgemeinstroms ausmacht, ist dies eine mutige Definition, die mit der Realität der noch verbleibenden 90 % nichts zu tun hat.

Rechnen Sie gerne einmal nach. Nehmen Sie ein extrem energieeffizientes Bürogebäude mit 2.000 m² Nutzfläche an. Nehmen Sie weiter an, dass der Allgemeinstrombedarf genauso groß wie der Gebäudeenergiebedarf ist, dann werden Sie ca. 1.000 m² Photovoltaikfläche benötigen, ehe Sie in den Bereich der Plusenergie kommen.

Es gibt aber noch ein viel größeres Gegenargument. Mit den Stromkosten zahlen Sie die Gebühr für die Netzentgelte also für den Betrieb des überregionalen Stromnetzes. Wenn Sie quasi keine Energie abnehmen, leisten Sie auch keinen Beitrag für die Stromnetze, obwohl Sie diese dringend benötigen, denn Ihr Bürogebäude ist keinesfalls autark. Würden jetzt Plusenergiegebäude von der Anzahl her zunehmen, muss der Netzbetreiber die Gebühren drastisch erhöhen, damit er die Netze weiter betreiben kann und damit die Versorgungssicherheit erhalten bleibt. Wie man es dreht oder wendet, Plusenergie ergibt bei Gebäuden einfach keinen Sinn. Regenerative Energie sollte dort erzeugt werden, wo der Ertrag maximal ist und Bürogebäudestandorte bieten dafür nur bedingt eine Möglichkeit. Eine überschaubar große Photovoltaikanlage ist eine sehr sinnvolle Technik für Bürogebäude, das Ziel Plusenergie ist es aber nicht.

Was Sie noch über das Produkt wissen sollten ...

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