Gesundes Arbeiten

Megatrend Gesundheit: was wirklich zählt!

17. März 2020 von Dr. Bernhard Frohn
aktualisiert am 
01. Mai 2020

Fast 50 % der arbeitenden Bevölkerung arbeitet im Bürogebäude und das 80.000 h in einem Leben. Was? 80.000 h? Das ist ja Wahnsinn! Ja, das ist es. 80.000 h verbringen wir alleine im Büro und das wahrscheinlich im Sitzen. Sitzen ist das neue Rauchen sagen moderne Gesundheitsstudien. 10.000 Schritte sollte man am Tag zurücklegen, aber nur wie? Von zu Hause ins Auto, vom Auto ins Büro, zu Fuß (!) die Treppe hoch, zum Schreibtisch, vom Schreibtisch einen Kaffee holen, von dort aus zur Videokonferenz in den Besprechungsraum, von dort zum Schreibtisch, dann noch kurz zum Kollegen, dann zum Auto, nach Hause Feierabend.

Mehr Bewegung und gesunde Ernährung sind aber noch nicht alle Weisheiten zu dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz.

Eine Studie besagt, dass 70 % der Mitarbeiter die innere Kündigung bereits ausgesprochen haben. WAS??? Liebe Chefs, Unternehmer, Manager, Führungskräfte: Was läuft hier falsch? Auch wenn Sie jetzt vielleicht denken, bei mir im Unternehmen kann das gar nicht sein, dann besteht bei der großen Zahl die hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch 20 – 30 % Ihrer Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt haben. Innere Kündigung bedeutet vor allem, dass der Mitarbeiter keinen Sinn mehr in seiner Arbeit sieht. Ihn motiviert noch, dass er monatlich ein Gehalt erhält und ansonsten dominieren am Freitag die Wünsche zum Wochenende und am Montag die Nachfrage, was man denn am Wochenende gemacht habe. Dienstag bis Donnerstag lassen sich dann die Urlaubspläne austauschen. Noch ein Wahnsinn! Wissen Sie, wie grausam es ist, etwas zu tun, in dem man keinen Sinn sieht. Es ist mehrfach erwiesen, dass dies krank macht, schwer krank. Die psychischen Krankheiten haben in den letzten 10 Jahren um 70 % zugenommen. Brauchen Sie noch mehr Beweise für die dramatischen Zustände im Bürobetrieb?

Können wir etwas tun?

Ja, wir können etwas tun und zwar sehr viel! Wir müssen zum einen die Mitarbeiter wieder zum sinn- und genussvollen Leben erwecken. Wir müssen Sie anleiten, Sinn in ihrem Leben zu entdecken und zu schaffen. Das muss ganz und gar nicht nur im Berufsleben sein. Im Gegenteil, auch ein privates Ziel kann den Beruf anfeuern. Wie das? Haben Sie schon einmal Ihren Mitarbeiter oder Bewerber nach seinem Traum gefragt? Und damit ist nicht ein Auto oder eine Urlaubsreise gemeint, sondern ein richtiger Traum. Ein Traum, bei dem Sie zurückblickend auf ihr Leben wirklich stolz sein werden. Fragen Sie einen 30-jährigen nach seinem Traum, erhalten Sie wahrscheinlich eine Liste von 2-8 Punkten. Fragen sie hingegen einen 50-jährigen, dann erhalten Sie die Gegenfrage: „Was meinen Sie? Wie ein Traum? Ich bin doch nicht mehr 20.“ Spannend ist aber, wenn Sie es tun. So manch ein Bewerber um die 50 bekommt ganz neue Denkanstöße und beginnt wieder zu träumen: „Sie haben etwas in mir ausgelöst, ich habe tatsächlich noch Träume. Vielen Dank für Ihre Frage.“

Was soll das nun mit der Arbeit im Büro zu tun haben? Ganz einfach. Nachdem Sie einen Traum von Ihrem Mitarbeiter erfahren haben, machen Sie sich gemeinsam Gedanken, was Sie, was Ihr Unternehmen dazu beitragen kann, den Traum zu erfüllen. Braucht der Mitarbeiter Zeit, einen längeren Urlaub am Stück, ein Darlehen, Kontakte… was können Sie beisteuern? Sollten Sie etwas Relevantes finden, dann haben Sie plötzlich einen hoch motivierten Mitarbeiter. Dann ist vielleicht die Arbeit in Ihrem Unternehmen nur Mittel zum Zweck, aber warum nicht? Glauben Sie wirklich es gelänge uns, Jobs zu schaffen, die aus sich selbst heraus hoch motivierend sind, so dass die Mitarbeiter auch dann noch zur Arbeit kämen, wenn sie kein Geld bekämen? Die Erfüllung privater Ziele/Träume ist ein wichtiger Aspekt in der Mitarbeiterpflege. Die Arbeit gewinnt plötzlich einen neuen Stellenwert und verleiht ihr einen Sinn. Und das hält eben gesund und motiviert.

Wer tiefer in diese Thematik eintauchen möchte, sollte unbedingt das Buch „The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben“ von John Strelecky lesen.

Da sich körperliche und psychische Beschwerden gegenseitig beeinflussen können, kann eine gesunde Psyche mit einem erfüllten Leben auch zur Gesundung beitragen. Der Megatrend Gesundheit hat daher auch im Büroalltag ein zu Hause, wenn ihm Einlass gewährt wird. Denn wie schon eingangs beschrieben, arbeiten unglaublich viele Menschen unglaublich lange in Bürogebäuden. Das ist auch der Grund dafür, warum sich die BOB AG dem Thema Bürogebäude und Arbeit so intensiv widmed. Die eigenen Erfahrungen zeigen, dass das Wohl und Wehe einer Firma, egal wie schlau das Geschäftsmodell auch sein mag, von gesunden Menschen abhängt, die tagein, tagaus kreativ, motiviert und serviceorientiert die Kunden bedienen oder Produkte entwickeln. Wer hier meint, das Bürogebäude sei nur ein Gebrauchsgegenstand, regendicht, mit ein bisschen Nachhaltigkeitsvokabeln garniert und schick designt, der ist mutig. Denn schließlich geht es ja nur um den Erfolg des Unternehmens!

BOB Gründer Dr. Bernhard Frohn, Vorstand

Über den Autor Dr. Bernhard Frohn

Schon früh beschäftigte sich Dr. Bernhard Frohn mit dem Unternehmersein. Nach dem Studium des Maschinenbaus an der RWTH Aachen promovierte er im Bereich Photovoltaik und machte sich sofort selbständig. Als Energieeffizienzberater für Bestandsimmobilien und Neubauten verdiente er das erste Geld. Durch den Bau des eigenen Bürogebäudes, dem Balanced Office Building in Aachen, lernte er die Faszination für Architektur aber auch die Komplexität bei dem Bau eines Bürogebäudes kennen. Denn hier spielen nicht nur Themen wie Technik, Gebäudeorganisation oder gar Bauabläufe eine Rolle. Es sind vor allem die Themen des Unternehmertums und der Gestaltung neuer Arbeitswelten, die für Bernhard Frohn aus einem scheinbar simplen Büro eine echte Herausforderung in einer digitalisierten Welt machen. Daher schreibt er auf diesem Blog über ein breites Spektrum an Themen und hat viel Freude daran, neue zu entdecken.