Raumakustik

Bei einem Bürogebäude unterscheidet man Schallschutz und Raumakustik. Beim Schallschutz geht es darum, Schallquellen aus anderen Flächenmodulen abzuschirmen, so dass Lärm und Geräusche die produktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht stören. Die Raumakustik hingegen beschreibt die Sprachverständlichkeit. Bei einer guten Raumakustik kann die menschliche Sprache in dem Frequenzbereich 300 Hz (Hz = Hertz; 1 Hz ist eine Schwingung pro Sekunde) und 5 kHz gut übertragen werden. Hauptsächlich geht es für die Sprachverständlichkeit und die gute Raumakustik um die Reduktion des Nachhalls. Die Schallwellen werden von Decken, Böden und Wänden aufgrund des längeren Weges zeitverzögert reflektiert, so dass es zu einer Überlagerung und zu einem Echo kommt. Dieses führt dazu, dass Sprache immer schwerer zu verstehen ist.

Im Flächenmodul Besprechungs- oder Konferenzraum, ist die Sprachverständlichkeit enorm wichtig, da eine schlechte Sprachverständlichkeit das Gehirn sehr anstrengt und sogar zu Kopfschmerzen führt. Wer ein Telefonat am Smartphone mit schlechtem Empfang und am besten in einer fremden Sprache führt, kennt den Stress, den eine schlechte Sprachverständlichkeit auslöst.

Aurealisation

Bei BOB ist die Raumakustik berechnet und simuliert. Durch Audiofiles, die so genannte Aurealisation, kann sich ein Nutzer die Raumakustik eines beliebigen Flächenmoduls mit unterschiedlichen raumakustischen Maßnahmen vor Einzug in den BOB anhören und so beurteilen, welche Raumakustik gewünscht ist.

Unser Beispielfilm von pCon.planner und Schall & Raum zeigt, wie unterschiedlich die Raumakustik sein kann und welche Maßnahmen zu Verbesserungen führen.

Sprachverständlichkeit

Die Sprachverständlichkeit hat allerdings zwei Seiten. Im Doppel- oder Großraumbüro zum Beispiel soll die Sprachverständlichkeit gut sein, damit Telefonate oder interne Besprechungen über den Schreibtisch hinweg gut geführt werden können. Gute Sprachverständlichkeit führt aber auch dazu, dass Störgeräusche die anderen Kollegen im Büro ablenken. Das Ohr und die Verarbeitung des Gehörten im Gehirn kann der Mensch nicht abschalten, solange er kein Gehörschutz trägt (Ohrstöpsel). Unser Hörsinn ist also ständig auf Empfang. Machen Sie dazu den Test: sprechen Sie in einem Großraumbüro ganz leise irgendetwas Belangloses und streuen Sie das Wort „Kündigung“ ein. Achten Sie dabei auf die Aufmerksamkeit, die Ihnen plötzlich zufällt, auch von Kollegen, die vorher vermeintlich nicht zugehört haben. Das ist die schlechte Seite einer guten Sprachverständlichkeit, sie führt gleichzeitig zu einer größeren Ablenkung. Daher sind Rückzugsräume wichtige Flächenmodule, die in einem Bürokonzept immer beigemischt werden sollten. Der daraus resultierende etwas größere Flächenbedarf zahlt sich durch ein konzentrierteres Arbeiten wirtschaftlich dennoch aus.

Wirkung von Absorbern

Beim Einsatz von Deckensegeln, Wandabsorbern oder gelöcherten Akustikdecken verringen sich die Nachhallzeiten in Büroräumen in allen Frequenzbereichen erheblich. Akustikelemente fördern somit das konzentrierte Arbeiten und schützen vor Stress durch Umgebungslärm.