Building Information Modeling (BIM)

Building Information Modeling, kurz BIM genannt, ist ein Datenmodell für die Dokumentation digitaler Gebäudemodelle. BIM ist eine Datenbank, die in der Minimalversion aus den drei geometrischen Dimensionen aller Bauteile - also Höhe, Breite, Tiefe - besteht. BOB erweitert dieses 3D-Modell aktuell auf ein 7D-Modell. Kosten, Lebenszykluskosten, ökologischer Fußabdruck und Prozessinformation sind Datenpunkte, die für das Fenster, den Teppichboden, die Umwälzpumpe, die Fußleiste und etliche weitere Bauteile erfasst werden.

Ziel ist, dass mit dem BIM-Modell ein digitaler Zwilling entsteht, der jederzeit umfangreich Auskunft über die Gebäudeeigenschaften gibt. Das vollständig ausgefüllte BOB-BIM-Modell erlaubt so folgende Auswertungen auf Knopfdruck:

  • Wie viele Meter Fußleisten oder Kabel gibt es im BOB?
  • Wieviel Kupfer enthält der BOB?
  • Wie schwer ist ein BOB?
  • Welche Nebenkosten fallen bei BOB an?
  • Wann steht für welches Bauteil die nächste Wartung an und was wird sie voraussichtlich kosten?
  • Wie groß ist der ökologische Fußabdruck und wie könnte BOB weiter optimiert werden?
  • Stimmt die Reihenfolge des Bauprozesses oder kann Bauzeit durch eine Prozessabweichung gespart werden?
  • In wieweit sind die Bauteile eines BOBs recyclingfähig, was kann verbessert werden?

Das BOB-BIM-Modell ist aktuell noch sehr lückenhaft ausgefüllt, da viele Daten der Hersteller fehlen. Daten für den ökologischen Fußabdruck gibt es zum Beispiel für viele bautechnische Details, im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung fehlen aber noch sehr viele Daten. Da das BIM-Datenmodell bei jedem BOB aber im Rahmen der Planung angelegt wird, kann auch drei oder fünf Jahre nach BOB-Fertigstellung die Datenbank weiter gefüllt werden.

BIM in der Planung und auf der Baustelle

Architekt, Statiker, Techniker und weitere Planer arbeiten immer an demselben BIM-Modell. Um Kollisionen und Probleme früh zu erkennen, wird bei BOB ein BIM-Manager eingesetzt. Dieser ist für die Planer sowohl Berater als auch Controller. Der BIM-Manager gibt dafür über das BOB-Produkthandbuch die Vorgaben für ein konsistentes BIM-Datenmodell. Ohne Dirigent werden auch die besten Musiker nicht zu einem guten Orchester.

Planungsbesprechungen und die Dokumentation von Fehlern erfolgen anhand des BIM-Datenmodells und werden auch im 3D-Datenmodell dokumentiert. Die Zuordnung von Fehlern ist somit auch Wochen später und auch für Personen, die nicht an der Besprechung teilgenommen haben, leicht optisch nachvollziehbar. Das klassische rein verbale Besprechungsprotokoll hat im BOB-Prozess ausgedient bzw. ist nur noch eine Ergänzung.

Auf der Baustelle können das BOB-BIM-Modell und der gebaute Zustand über Augmented Reality über ein Tablet rein optisch miteinander verglichen werden. Fehler und Mängel werden auch hier unmittelbar im BIM-Modell dokumentiert.

Augmented Reality

Dr. Markus Große Böckmann hat mit der oculavis GmbH ein innovatives Startup gegründet, das sich mit neuen Anwendungen für Datenbrillen, so genanntes Smart Glasses, beschäftigt. In dem Beitrag erläutert er kurz die Funktion von Datenbrillen und Augmented Reality. Er zeigt Nutzen auf, die künftig in der Wertschöpfungskette bei der Entwicklung von Bürogebäuden entstehen werden.

BIM im Gebäudebetrieb

BIM als digitaler Zwilling hat besonders dann einen Wert für ein Bürogebäude wie BOB, wenn das Datenmodell tatsächlich mit dem gebauten Zustand übereinstimmt. Wenn nach 10 oder 20 Jahren über das BIM-Modell festgestellt werden kann, welches Kabel welche Funktion hat, dann wird im Gebäudebetreib viel Geld und Ärger gespart.

Bei BOB erzeugen wir zum Abschluss des Bauvorhabens ein so genanntes As-Built-Modell. Dieses wird dann durch uns im laufenden Betrieb bei Änderungen fortgeschrieben. Wird also eine Wand verschoben oder entfernt, so dass aus zwei Räumen einer wird, so wird diese Änderung einschließlich der Umprogrammierung der Schalter optisch und faktisch dokumentiert.

BIM für das Kundengespräch

Für Sie als Kunde fehlt oft die Vorstellungskraft, wie Ihr BOB funktioniert und welche Raumdimensionen sich später ergeben werden. Das BOB-BIM-Datenmodell ermöglicht Ihnen quasi ohne große Aufbereitung durch den BOB zu gehen und sich die Details, die Sie interessieren anzusehen. Das schafft ein Maximum an Planungssicherheit und Transparenz.

Varianten der Inneneinrichtung und der Möblierung lassen sich im 3D-Modell ebenso verproben.

BIM in Zukunft

Aktuell arbeiten wir mit Partnerunternehmen daran, den Nutzen von BIM weiter zu steigern. Sobald es gelingt, das BIM-Modell in die Cloud zu heben, steht es anderen Softwaresystemen zur Verfügung. BOB.i zum Beispiel kann dann die Raumklima- oder Energiedaten im 3D-Modell anzeigen. Und sollte der BOB über eine Innenraumnavigation verfügen, so sehen die Nutzer diese im Original 3D-Modell. Diese und viele weitere Nutzen sind dann realisierbar.

Und warum schreiben wir hier über unsere Ziele? Weil BOB ein System ist, ist für die Update- und Upgradetauglichkeit des Systems gesorgt. Daher werden auch bestehende BOBs von diesen zukünftigen Entwicklungen profitieren. Ihr BOB wird also immer moderner und sein Wert steigt, obwohl er schon gebaut und bezahlt ist.