Wirtschaftlichkeit

Zahlen aus der Hifi-Anlage

09. März 2021 von Volker Zappe
aktualisiert am 
09. März 2021

Die Babyboomer – und nicht nur die - haben sich früher gerne Prospekte für die neue Hifi-Anlage geholt. Da stand alles drin. Ausstattung und Leistung von A-Z. Man konnte Tapedeck A mit Tapedeck B exakt vergleichen und sich dann auf Grundlage gesicherter Fakten beruhigt entscheiden. Hinten in den aufwendig gestalteten Hochglanzprospekten gab es immer Tabellen, in denen Leistungsmerkmale haarfein aufgelistet waren. Und wenn die Hörprobe im Hifi-Fachgeschäft oder in der Karstadt-Hifi-Abteilung erfolgreich war, stand dem Kauf nichts mehr entgegen – vorausgesetzt natürlich, das Herz war für das begehrte Produkt schon längst entflammt …

5-Sterne-Bewertung

Heute im Zeitalter der 5-Sterne-Bewertung scheinen wir uns mehr auf die Beurteilung anderer zu verlassen als Eigenschaften zu vergleichen. Wobei der an sich guten Einrichtung der Sternebewertung mittlerweile auch schon der ein oder andere Zacken aus dem Stern gebrochen ist. Fake-Bewertungen, gekaufte Testerinnen und Tester sowie konträr widersprüchliche Bewertungen in Tausender-Quanten beginnen am Vertrauen in die Sterne zu rütteln. Zu Recht. Was schafft also wirkliches Vertrauen in ein Produkt, das man noch gar nicht besitzt?

Der BMW-Prospekt

Unsere Freunde von der Automobilindustrie, die eigentlich das Vorbild für die perfekte Präsentation eines hochwertigen nicht Alltagsproduktes sind, machen es auch heute noch vor: Bis in jedes Detail findet man die Ausstattungsmerkmale der schicken Fahrzeuge, egal ob im eleganten Prospekt (zum Download) oder tiefgründig auf zahllosen Webseiten. Sie geben uns, was wir wollen. Und wir wollen wählen können, wir wollen Details kennenlernen können – besonders, wenn es um eine so teure und prestigeträchtige Anschaffung wie einen PKW geht. Ob wir dann auch alles genau anschauen und wirklich jede Zahl lesen und bewerten, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir könnten ja, wenn wir wollten.

Und wie ist das bei der Büro-Anmietung?

Erstaunlich ist, dass, wenn wir ein neues Büro anmieten möchten, all diese Möglichkeiten der Transparenz, des Kennenlernens und des Vertraut-Machens mit den neuen Flächen fehlen. In der Regel müssen wir uns mit den schmallippigen Aussagen von Immobilienportalen oder wenn es hochkommt, mit Stichpunkten in bunten Druckwerken zufriedengeben, die mit dem Umfangreichtum der Hifi-Prospekte oder des Autokatalogs nichts gemein haben. Es stellt sich dabei die Frage, ob das schmale Informationsangebot wirklich im Verhältnis zu den Ausgaben steht. Denn mit einem 10-Jahresmietvertrag entscheiden wir kurzerhand über Summen im sechs- bis siebenstelligen Euro-Bereich. Da sind transparente Informationen eine Wohltat und von wirklich großem Wert gegenüber allen Controlling-Instanzen, die einen solchen Anmietungs- oder Ankaufprozess begleiten.

Transparenz durch Information

Der Schlüsselbegriff, um wirklich im Vorhinein verlässlich die Eigenschaften eines neuen Büros zu erfassen, ist die Transparenz, die erlebbare Offenlegung aller Gebäude-Details. Die lässt sich auch bei einem Unikat herstellen. Aber diese Mühe macht sich bei einem Unikat niemand. Und im Gegensatz zu einem Produkt hat ein Unikat noch nicht bewiesen, dass es das, was die Marketingabteilung behauptet, auch wirklich leisten kann. Da hat es ein Produkt schon deutlich leichter – oder der Mietende hat es mit einem Produkt leichter!

In der BOB-Ausstattungsliste, die aktuell über 130 Positionen zeigt, findet sich die Unterscheidung zwischen Standardausstattung und möglichen Optionen (rund 25 %). Hierdurch sind Angebot und Wahlmöglichkeit klar definiert. So erfahren Nutzerinnen und Nutzer z.B., dass die Anzeige der Raumklimadaten in Echtzeit genauso zum Standard gehört wie die Elektronische Paketstation für Anlieferung und Abholung. Ebenso Standard sind ein geringer Kunstlichtbedarf durch Tageslicht- und Steuerungsoptimierung und eine Mobilitätsanalyse für Pendler. Wer über diese Analyse hinausgehen möchte, kann bei uns optional eine Mobilitätsberatung erhalten. Wir definieren Qualitäten für Wände, Türen und Glasanteil und beschreiben, wie BOB in die smarte digitale Zukunft führt. Und Zertifikate für Nachhaltigkeit (DGNB) und Konnektivität (WiredScore) sind bei BOB immer Standard. Auf eine Ausstattungsliste kann man einen Anbieter „festnageln“, sie ist mehr als ein Versprechen. Sie ist wie die Leistungstabelle im Hifi-Prospekt.

Klare Ansage

Mieter erlangen durch klar definierte Ausstattungslisten Sicherheit und kaufen so keine „Katze im Sack“. Die wird meist teuer, wenn insbesondere die Nebenkosten relevanten Eigenschaften wie das Kühl- und Heizsystem nicht klar definiert sind. Garantien helfen hier auch ein gehöriges Stück weiter.

Das seinerzeit gekaufte Tapedeck hat übrigens im vergangenen Jahr nach 33 verlässlichen Dienstjahren den Geist aufgegeben. Das fand ich traurig, war aber auch irgendwie in Ordnung …

Hier geht es zur BOB-Ausstattungsliste ...

Volker Zappe, Leiter Unternehmenskommunikation der BOB AG

Über den Autor Volker Zappe

Wie können wir Umwelt und Technik so miteinander in Einklang bringen, dass auch künftige Generationen nachhaltig und zufrieden leben können? Und wie gestalten die heute agierenden Menschen ihre Verantwortung für dieses Ziel. Diese Fragen begleiten Volker Zappe bereits seit mehr als drei Jahrzehnten. Zunächst arbeitete er als Ingenieur im Bereich Umwelt- und Landschaftsplanung, danach als Kommunikator und Autor in unterschiedlichen Bereichen. Seit acht Jahren wirkt er daran mit, die wunderbare Idee des Balanced Office Buildings und die damit verbundenen Themen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Er schreibt hier über Nachhaltigkeit und Klimaschutz, neue Arbeitswelten und New Work, über Technikfragen und Wirtschaftlichkeit.