Nachhaltigkeit

CSR geht ab heute ins Büro

04. Mai 2020 von Volker Zappe
aktualisiert am 
04. Mai 2020

Vorsicht! In diesem Beitrag geht es um Verantwortung. Nein diesmal kümmern wir uns nicht um das Thema Schutzmaske ja oder nein, oder wie ich persönlich denn gerade das Kontaktverbot oder den Mindestabstand für mich auslege … Es geht um die Verantwortung, die Unternehmerinnen und Unternehmer jenseits der Corona-Pandemie gewohnt sind zu tragen und sich dabei ihrer Rolle im sozialen Gefüge einer Gesellschaft bewusst sind. Genauer wollen wir die sogenannte Corporate Social Responsibility, kurz CSR, betrachten und schauen, ob ein Büro hier einen Nutzen bringen kann. Übersetzt heißt CSR in etwa Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung und meint den Anteil, den die Firmen am Themenkomplex der nachhaltigen Entwicklung tragen.

Marketing contra Personal?

Stellen wir uns also zunächst den Sitzungsraum eines mittelständischen Unternehmens vor: Es tobt eine hitzige Diskussion zwischen dem Marketing-Chef und dem Personalleiter, welche Maßnahmen denn nun künftig erforderlich wären, um dem Ziel des Unternehmens, Nachhaltigkeit als festen Bestandteil allen Handelns zu definieren, näher zu kommen. Was soll geschehen, um Menschen respektvoll und fürsorglich zu begegnen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen, also Umwelt und Klima, nachhaltig zu schützen? Wie kann man authentisch nach außen die Botschaft senden, Nachhaltigkeit wirklich ernst zu nehmen und alltäglich im Unternehmen zu leben?

Die Marketingabteilung denkt an eine Werte-bezogene Imagekampagne, der Personaler (m, w, d) taxiert eher ein Incentive in Kombination mit Maßnahmen zum Regenwaldschutz … Wir sehen später, wie der Disput ausgeht.

Die CSR-Richtlinie

Unabhängig der gesellschaftlichen Verantwortung, die wir alle für die nachhaltige Entwicklung unseres Planeten haben, hat die Politik in den vergangenen Jahren Instrumente geschaffen, die Firmen dazu verpflichten sollen, Nachhaltigkeitsstrategien und -ziele für die eigene unternehmerische Tätigkeit zu formulieren und Maßnahmen umzusetzen. Bereits 2014 hatte die EU Vorgaben für die Corporate Social Responsibility der Unternehmen, die so genannte CSR-Richtlinie, erlassen, die der Bundestag im April 2017 in deutsches Recht umgesetzt hat.

Mit dem CSR-Richtlinienumsetzungsgesetz sind Unternehmen, die mehr als 500 Menschen beschäftigen beziehungsweise börsennotiert sind, verpflichtet, in ihren Geschäftsberichten Strategien und Maßnahmen mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung darzulegen. So sollen sie beispielsweise Lieferketten offen- und Auswirkungen der Produktion oder Geschäftstätigkeit auf Mitarbeitende und Umwelt darlegen.

Sogwirkung auf den Mittelstand

Experten gehen davon aus, dass das CSR-Richtlinienumsetzungsgesetz auch eine Sogwirkung auf mittelständische Unternehmen auslösen wird. Lieferketten und Produktionsprozesse sind so stark miteinander verknüpft, dass sich die Verpflichtung der großen Unternehmen, sich mit Nachhaltigkeitszielen zu beschäftigen, auch auf verbundene mittelständische Unternehmen auswirken wird. Denn auch ihr unternehmerisches Handeln wird künftig stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken: geringerer Energieverbrauch, schonender Einsatz von Ressourcen, aber auch Fragen zu den Arbeitsbedingungen der Menschen in den Büros oder anderen Arbeitsplätzen werden in den Vordergrund rücken. Nachhaltigkeit ist darüber hinaus längst eine wichtige Imagefrage - auch für kleine und mittelständische Unternehmen.

Unternehmenssitz als Beitrag zum Nachhaltigkeitsziel

Die Qualität des Unternehmenssitzes kann für dienstleistungsorientierte Unternehmen daher künftig ein wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie sein, wenn gewährleistet ist, dass Nachhaltigkeit keine reine Worthülse ist. Ein nachweislich nachhaltiges Bürogebäude kann Unternehmer dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele konkret zu formulieren und folglich auch zu erreichen. Schon allein mit den Aspekten gesundes Arbeiten und regenerativer Energieerzeugung lassen sich in Öffentlichkeitsarbeit, Imagebildung und Mitarbeiterbindung wichtige Meilensteine setzen. Eine Zertifizierung des Bürogebäudes bzw. der Büroflächen nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) gewährleistet zudem eine fachlich fundierte und unabhängige Nachhaltigkeitsbewertung.

Messbare Transparenz bei BOB

Im Grunde ist es ja ganz einfach, wie der oben beschriebene Disput der Abteilungen ausgeht: Das Unternehmen lässt die weniger wichtigen Maßnahmen beiseite und plant stattdessen konsequenterweise den Umzug in ein BOB-Bürogebäude. Denn bei genauer Betrachtung bietet ein BOB genügend Ansatzpunkte für viele der beschriebenen CSR-Anforderungen. So schützt BOB grundsätzlich Ressourcen und setzt möglichst umweltschonende Bauteile und Stoffe ein. Wir verfolgen das Ziel, schon in naher Zukunft den ökologischen Fußabdruck unserer Gebäude vollständig bestimmen zu können. Das ist etwas Besonderes und gelingt bislang erst für einzelne Bauteile. Wir wollen Energieeffizienz nicht nur versprechen, sondern sie auch für die nächsten 10 Jahre garantieren. BOB behält damit seine umweltfreundlichen Eigenschaften dauerhaft im Betrieb und wir machen uns ständig Gedanken, wie BOB noch ein Stückchen nachhaltiger werden kann.

Wir wollen Büros nicht nur regenerativ und weitgehend klimaneutral betreiben, sondern für uns rückt auch die so genannte Graue Energie, die z.B. bei Transport oder Herstellung von Baustoffen und Bauteilen entsteht, in den Fokus. BOB will vermeidbare Belastungen immer weiter verringern und unvermeidbare nach Möglichkeit ausgleichen. Aus Umwelt-Versprechen möchten wir mit unserem umfassenden Monitoring-System messbare Transparenz machen. Das DGNB-Siegel ist dabei ein wichtiger erster Schritt unseres Weges.

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Aber bei CSR steht eben auch der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. Für BOB ist gesundes und zufriedenes Arbeiten eine Mission. Daher sind viele Features in unseren Büros genau darauf abgestimmt, dass sich die Menschen wohlfühlen: Tageslichtdurchflutete Räume, eine schöne transparente Architektur, ein grandioses Raumklima mit ständig frischer Luft und viele Details für ein agiles Miteinander der vielen kreativen Köpfe. Mit BOB lässt sich auf dieser Ebene sehr viel Gutes tun und das S im CSR besonders nachhaltig unterstreichen.

Nachhaltigkeitsberichte lassen sich also mit der Idee Werte-bezogener Büroflächen ernsthaft und nachvollziehbar füllen. Denn Unternehmer sparen mit jedem Jahr erneut Unmengen an Energie, können immer wieder auf Langlebigkeit und Werthaltigkeit von BOB verweisen und stellen sich obenauf noch der sozialen Verantwortung ihrer Mitarbeitenden.

Recruiting-Bonus für nachhaltige Arbeitgeber

Apropos Personal: Der Personaler freut sich nicht nur für das vorhandene Personal, sondern wirft natürlich den Blick in die Zukunft. Denn ein nachhaltiges Bürogebäude ist eine Botschaft. Und gerade die jungen, gut ausgebildeten Absolventen sind, wie oben schon erwähnt, empfänglich für solche Botschaften. So haben uns Mieter im BOB im Interview erzählt, dass sie stolz darauf sind, in einem nachhaltigen Büro zuarbeiten. Und dass der ein oder andere Besucher im BOB schon echt neidisch war …

Wer mehr Input zum Thema sucht, findet hier einen guten Einstieg:

https://www.gruenderszene.de/business/bundesministerium-fuer-arbeit-und-soziales-2019-11647

Wer schon denkt, nachhaltig zu agieren, kann hier den CSR-Check des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales für Unternehmen machen:

https://www.csr-in-deutschland.de/DE/Unternehmen/CSR-Self-Check/CSR-Self-Check.html

 

 

 

 

Volker Zappe, Leiter Unternehmenskommunikation der BOB AG

Über den Autor Volker Zappe

Wie können wir Umwelt und Technik so miteinander in Einklang bringen, dass auch künftige Generationen nachhaltig und zufrieden leben können? Und wie gestalten die heute agierenden Menschen ihre Verantwortung für dieses Ziel. Diese Fragen begleiten Volker Zappe bereits seit mehr als drei Jahrzehnten. Zunächst arbeitete er als Ingenieur im Bereich Umwelt- und Landschaftsplanung, danach als Kommunikator und Autor in unterschiedlichen Bereichen. Seit acht Jahren wirkt er daran mit, die wunderbare Idee des Balanced Office Buildings und die damit verbundenen Themen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Er schreibt hier über Nachhaltigkeit und Klimaschutz, neue Arbeitswelten und New Work, über Technikfragen und Wirtschaftlichkeit.