Gesundes Arbeiten

Kopfschmerzen im Büro

18. November 2021 von Volker Zappe
aktualisiert am 
18. November 2021

Intensives Kopfzerbrechen in langen kreativen Prozessen kennen wir alle. Aber das hat nicht die Folgen, mit denen wir uns in diesem Blogbeitrag beschäftigen möchten. Und auch, wenn mal wieder ein Kollege oder eine Kollegin in einer hitzigen Debatte partout mit dem Kopf durch die Wand will, führt das in der Regel nicht zu Verletzungen. Aber dennoch gibt es dieses weit verbreitete Phänomen bei der Büroarbeit: Es sind Kopfschmerzen. Diese haben andere Ursachen und eine große Bedeutung. Denn viele Menschen beschäftigen sich heute intensiver mit dem Thema Gesundheit als noch vor wenigen Jahren. Wir treffen sie in allen Altersklassen im Büro. Körperlich und geistige Fitness sowie gesunde Ernährung und Lebensführung stehen hoch im Kurs. Daher sollten wir mal einen Blick auf den Kopfschmerz im Büro werfen und überlegen, wie wir ihn vertreiben können.

Ursachenforschung im Büro

Viele Menschen leiden leider im Arbeitszusammenhang unter Kopfschmerzen. Sie gehen einfach morgens ins Büro und ungewollt und unverschuldet schleichen sich die Schmerzen ein, für manche so stark, dass es zu einer echten Belastung wird. Der Kopfschmerz ist für viele damit ein ständiger Begleiter. Und da viele von uns in Büros arbeiten, ist auch der Arbeitsplatz Ort des Geschehens und leider oft auch Ursache für Kopfschmerzen. Mehr als 1.500 Stunden verbringen wir jedes Jahr in den geschlossenen Arbeitsräumen und ständig wirken äußere Faktoren, die Ursachen für Kopfschmerzen sein können, auf uns ein.

Schlechte Haltung

Arbeit im Büro ist immer noch überwiegend mit Sitzen verbunden. Falsch eingestellte Stühle und Tische oder schlecht platzierte Monitore oder Laptops führen zu Verspannungen im Halswirbelbereich. Das Nervensystem leitet in diesem Fall Reize nicht mehr richtig weiter, der Körper reagiert mit Kopfschmerzen. Für Lebewesen wie dem Menschen, der sich von Natur aus eigentlich ständig bewegt, um Nahrung zu suchen oder sich vor Gefahren zu schützen, ist das ständige Sitzen Gift. Daher müssen moderne Bürolandschaften mehr Vielfalt bieten: Arbeiten an Stehtischen oder -pulten, Co-Kreation-Zonen, in denen man zwischen Stehen und Sitzen wechseln kann. Teeküchen mit Theken und vieles mehr regen an, die monotone Sitzhaltung zu verändern. Moderne Büros müssen durch Vielfalt Angebote schaffen, mit Bewegung die Monotonie der Haltungen im Arbeitsalltag zu überwinden.

Mehr Bewegung

Um monotonem Sitzen und Kopfschmerzen vorzubeugen, helfen kleine Bewegungseinheiten: Warum nicht eine viertel Stunde Bürogymnastik einführen oder einen Kicker aufstellen? Treppensteigen statt Fahrstuhlfahren oder ein kleiner Mittagsspaziergang brechen die Bewegungslosigkeit auf und wirken dem Kopfschmerz entgegen.

Chemie-Cocktail

Gewöhnliche Bürogebäude-Neubauten oder renovierte Büroflächen halten zahlreiche Stoffe bereit, die für Kopfschmerzen verantwortlich gemacht werden. Hierzu zählen beispielsweise Halogene und Halogenverbindungen wie Chlor oder Brom, Schwermetalle wie Zink, Chrom oder Blei, Organische Kohlenwasserstoffe und Substanzen und Produkte, die unter die EU-Biozid-Richtlinie oder unter europäisches Chemikalienrecht fallen. Es sind vielfältige Stoffe aus Klebern, Bodenbelägen oder Lacken und Farben, die tagtäglich im Büro auf uns einwirken. Hinzu kommen Partikel und Stoffe aus Druckern und Kopierern. Bei BOB eingesetzte Baumaterialien müssen strengen Umweltkriterien wie beispielsweise dem Blauen Engel entsprechen. Aber versprechen kann man natürlich viel: Daher gilt auch bei den Schadstoffen wie bei vielen Themen das Prinzip: Nur wer vermisst und kontrolliert, kann verbindliche Aussagen über Funktionen und Qualitäten treffen. Daher überprüft bei BOB ein Bauökologe, ob Schadstoff emittierende Baustoffe und Bauteile irrtümlich eingebaut wurden und schlägt sofort Alarm.

Dicke Luft

Die Luft im Büro muss aber gar nicht kontaminiert sein, um das Hirn zu martern. Der Mensch schafft das einfach allein, indem er CO2 ausatmet. Die erhöhte CO2-Konzentration in der Atemluft lässt uns müde und schläfrig werden, der geringe Sauerstoffgehalt belastet den Körper und verursacht bei vielen Kopfschmerzen. Daher ist es unabdingbar, regelmäßig für einen Luftaustausch zu sorgen. In herkömmlichen Büros sollte man sich die Uhr stellen, um das Fenster regelmäßig zu öffnen. Das ist natürlich unrealistisch und geschieht in der Regel nicht. Daher gibt es bei BOB eine mechanische Belüftungsanlage, die Frischluft vom Dach direkt in die Büros bringt und stets für eine ausreichende Sauerstoffversorgung und die Abfuhr von CO2 sorgt.

Wassermangel

Was man alten Menschen oft unterstellt, ist auch im Büroalltag zu finden: Zu weniges Trinken. Der Mensch benötigt pro Tag je nach Körpergröße und Tätigkeit nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung rund 1,5-2 Liter Wasser, bei heißem Wetter und körperlich anstrengender Tätigkeit entsprechend mehr. Einiges davon nehmen wir mit der Nahrung auf. Der gesunde Mensch trinkt, wenn er Durst hat. Im Büroalltag fehlen oft aber die Zeit und Gelegenheit zu trinken. Die Tasse Kaffee reicht da nicht aus. Wenn dann zu wenig Wasser im Hirn ist, führt das zu Kopfschmerzen. Getränke sind in modernen Büros ein wichtiger Betriebsstoff, den Unternehmen kostenlos zur Verfügung stellen sollten. Denn es geht um das Wohl der Mitarbeitenden. Ein Wasserspender in der Mittelzone oder kostenlose Softdrinks im Kühlschrank: Flüssigkeit ist eine Investition in höhere Produktivität.

Durchblick

Nicht nur die schlechte Haltung vorm Bildschirm auch seine mangelnde Qualität selbst belasten unter Umständen die Augen und führen zu Kopfschmerzen. Daher sollte die Kalibrierung stimmen und auch Unternehmen nicht mehr das älteste Modell für den Bürodauereinsatz wählen. Apropos Augen: Eine fehlende oder falsch ausgemessene Sehhilfe macht die Sache auch nicht besser. Achten Sie auf genügend Hintergrundbeleuchtung, denn nur das Licht aus dem Bildschirm strengt die Augen zu sehr an und das führt? Richtig: zu Kopfschmerzen.

Und warum das alles?

Wer Schmerzen hat, kann nicht richtig arbeiten. Die Konzentration sinkt, wenn sich das Hirn mit anderen Dingen beschäftigen muss. Und mit der Konzentration sinkt auch die Produktivität. Daher sollten wir alle dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz einen hohen Stellenwert beimessen und unsere Arbeitsbedingungen optimal gestalten. In Altbauten hat dies seine Grenzen, denn oftmals treffen wir hier auf Technik wie Klimaanlagen, die der Gesundheit eher schaden als nützen. Moderne Büros nehmen die Gesundheit der Menschen fest in den Fokus. Ob das nun viel Tageslicht oder ganzjährig angenehme Temperaturen sind: Nur Menschen, die sich wohlfühlen, können leistungsstark sein. Nochmal andersherum betrachtet: Das Arbeiten in antiquierten Arbeitshöhlen kostet Unternehmen viel Produktivität und damit sehr viel Geld. Und wer ständig beim Arbeiten Kopfschmerzen hat, wird sich langfristig um eine andere Arbeitsstelle bemühen.

Volker Zappe, Leiter Unternehmenskommunikation der BOB AG

Über den Autor Volker Zappe

Wie können wir Umwelt und Technik so miteinander in Einklang bringen, dass auch künftige Generationen nachhaltig und zufrieden leben können? Und wie gestalten die heute agierenden Menschen ihre Verantwortung für dieses Ziel. Diese Fragen begleiten Volker Zappe bereits seit mehr als drei Jahrzehnten. Zunächst arbeitete er als Ingenieur im Bereich Umwelt- und Landschaftsplanung, danach als Kommunikator und Autor in unterschiedlichen Bereichen. Seit acht Jahren wirkt er daran mit, die wunderbare Idee des Balanced Office Buildings und die damit verbundenen Themen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Er schreibt hier über Nachhaltigkeit und Klimaschutz, neue Arbeitswelten und New Work, über Technikfragen und Wirtschaftlichkeit.